Zu Gast im sportarena Clubheim

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Durfte Ostermann dem FCS kein Stadion bauen?

Hartmut Ostermann in Völklingen. (Foto: Andreas Schlichter)

Ich lese immer wieder den Kommentar „HO soll einfach das Stadion kaufen und bauen“ unter Beiträgen zur Spielabsage und will mich mal näher damit befassen. Denn immer, wenn ich zurück frage, warum HO dem FCS noch kein Stadion gebaut hat, kommt die Antwort:

„Er durfte nicht.“

Aber stimmt das?

Kleiner Blick ins Geschichtsbuch, ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

2001 gab es Pläne zum Umbau, doch in der Liga stieg man ab, was die Diskussionen zum erliegen brachte.

2003 platzte Schwarz-Grün im Stadtrat. Danach wollten die Grünen (!) das Stadion für einen symbolischen Euro an den Verein verkaufen (Tja, wie viele Leute jetzt auf einmal grün gewählt hätten…). Das klappte bekanntermaßen nicht.

2005 diskutierte der Verein mit Stadt und Land über einen Neu- bzw. Umbau des Stadions. Unter anderem ging es um einen Neubau an der Goldenen Bremm – gleichzeitig drückte die Stadt auf die Bremse, weil sie verpflichtet wurde, im eigenen Haushalt 10 Mio. Euro zu sparen.

2007/08, zu Oberliga-Zeiten, was ein Stadion nach Wiesbadener Modell im Gespräch, der Verein, bzw. HO, wollten bauen, aber der Stadt nicht den Ludwigspark abkaufen. Was 2013 auf der MV auch der damalige FCS-Präsident Paul Borgard, vorher Sportdezernent, begründen konnte: Die Stadt konnte in den Zeiten nicht einfach eine millionenteure Immobilie verschenken. Rechtlich schwierig. Wäre es möglich gewesen für den FCS bzw. HO den einstelligen Millionenbetrag für den Park zu bezahlen? Er hat sich jedenfalls gegen den Kauf entschieden.

2010 wurde der viel kritisierte Aufsichtsrat Reinhard Klimmt mit der angeblichen Zusage der Staatskanzlei für einen Stadionneubau wiedergewählt. Am Tag danach wusste die Staatskanzlei von nix mehr.

2011 entschieden Stadt und Land, den Park zu modernisieren. 2013 wurde klar: Es kommt die „kleine Lösung“ für 16 Millionen Euro, kein Neubau.

Nun folgte das Drama des Stadionneubaus, das wir alle kennen und zwischendrin die Frage nach Exit-Optionen befeuert hat:

  • Mal „drohte“ der FCS, dauerhaft in Völklingen zu bleiben.
  • Mal gab es aus Illingen das Angebot, dort einen Bauplatz für ein Stadion zu bekommen – wobei das natürlich auch ein PR-Stunt des damaligen Bürgermeisters war.

2017 war der Verein über den zögerlichen Umbau erzürnt und forderte unter anderem von der Stadt die Übernahme des FC-Sportfelds an der Saarlandhalle im Rahmen des Erbpachtrechts. Genau das bot die Stadt dem Verein 2018 dann an, erhielt aber keine Antwort des Vereins. Was HO nicht davon abhielt, 2023 zu behaupten, man bemühe sich ein Jahrzehnt um das Erbpachtrecht für das Sportfeld.

All das ist die Bilanz von HO in fast 30 Jahren beim FCS: Viel gefordert, ein wenig Bereitschaft gezeigt, dem Verein was hinzustellen, aber letztlich selbst dann doch nichts umgesetzt.

Das heißt nicht, dass es nicht vielleicht doch zwischendrin mal eine hohe Bereitschaft von HO was zu machen – und sollte sich HO jetzt endlich mal dazu entschließen in Steine statt Beine zu investieren, wäre das natürlich begrüßenswert.

Die Geschichte spricht jedoch eine eindeutige Sprache. Und die deutet eher darauf hin:

Nicht immer durfte er nicht, aber ganz häufig wollte er nicht.

(Anmerkung: In einer früheren Version wurde der Verkaufswunsch der Grünen auf 2005 datiert. Korrekt ist 2003.)

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FCSBlog: Die Woch: Blick auf 2023

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Warum das FCSBlog keine aktuellen Spieler des 1. FC Saarbrücken mehr interviewt

Wenn Ihr mein Blog kennt, wisst Ihr: Lange gab es keinen Beitrag dieser Art. Weil ich die ehrlich gesagt hasse. Es soll hier um den 1. FC Saarbrücken gehen und nur am Rande vielleicht um mich. In dieser Geschichte geht es leider um mich und den FCS und ich wünschte, es gäbe sie nicht.

Um es kurz zu machen: Das FCSBlog interviewt keine aktuellen Spieler des 1. FC Saarbrücken mehr. Punkt. Aus. Schluss. Nur: Nicht ich habe diese Entscheidung getroffen. Denn ich mag es, mich mit Spielern auszutauschen. Ob mit Boné Uaferro über den Konkurrenzkampf in der Defensive, mit Daniel Batz über Träume für den Verein oder Tobias Jänicke über Spiele im alten Ludwigspark. 

Ich habe lange dafür gekämpft, solche Interviews führen zu dürfen. Denn es gibt in der Geschäftsstelle und den Gremien des 1. FC Saarbrücken Misstrauen mir gegenüber. Das wurde mir von denjenigen zwar nie ins Gesicht gesagt, aber natürlich hat auch mich erreicht, wenn hinter meinem Rücken über mich geredet wurde. Dabei hätte es auch immer einen anderen Weg gegeben: Mit mir zu reden. Mir zu spiegeln, wo man den 1. FC Saarbrücken oder einzelne Vertreter in meinem Blog falsch dargestellt sieht. Ein Weg, den auch einige Vertreter gewählt haben. Aber eben nicht alle und deshalb zurück zur Frage:

Warum interviewe ich künftig keine aktuellen Spieler des Vereins mehr? Weil der Verein in Person des Pressesprechers Peter Müller das so will.

Peter Müller, ehemaliger Vorsitzender des FC Homburg, hat offenbar Angst. Angst vor meinen Worten. Das ist meiner Ansicht nach der Grund, warum er begann, meine Anfragen zu ignorieren. 

Ursprünglich hatte er keine Probleme damit, mir Gesprächspartner für Interviews zu geben, davon zeugen viele E-Mail-Verläufe mit ihm. Aber seit ich im Februar über die Campus-Affäre und auch Müllers Rolle innerhalb der Campus-Affäre berichtet habe, herrschte Stille. E-Mail-Anfragen wurden nicht beantwortet. Ignoriert. Auch auf WhatsApp war schnell Stille nach einer Absage an ein Interview mit einem Spieler und dem Versprechen, Spieler zu fragen, ob sie zu mir ins Interview kommen könnten.

Jetzt könnte man das abtun und denken, Peter Müller sei ein viel beschäftigter Mann. Ist er sicher auch. Nur ist der Kontakt zur Presse seine Aufgabe. Und ich hatte den Verdacht, dass hier die Pressefreiheit ausgehöhlt werden soll. Deshalb habe ich ein Mitglied des Aufsichtsrats über meinen Verdacht informiert. Und in einem Gespräch von Peter Müller mit eben jenem Aufsichtsrat bestätigte der, dass meine Anfragen bewusst ignoriert werden, da ich nach der Meinung von Müller den Verein „schlecht schreibe“. 

Als ich die Sache verfolgte erhielt ich dann irgendwann doch eine Mail von Müller. Und die offenbarte das Freiheitsverständnis eines Menschen, der zwar mal in der FDP war, aber den Wert Freiheit nie wirklich gekannt hat.

Erst einmal spricht er mir darin ab, mit meinem Blog ein Akteur im Sinne des Presserechts zu sein, da ich keinen Redaktionsauftrag habe, nicht in der tagesaktuellen regionalen Berichterstattung präsent sein und meinen Lebensmittelpunkt nicht im Saarland habe.

Der erste Punkt stimmt: Ich bin meine eigene Redaktion. Nur geht es bei meinem Anliegen nicht mal um Akkreditierungen, die mir übrigens auch ein Peter Müller vor Februar 2023 genehmigt hat. Sondern darum, dass ich als Journalist dem Verein Möglichkeit gebe, Stellung zu nehmen oder bei mir im Medium stattzufinden. Das verbietet dem FCS keine DFB-Richtlinie.

Der zweite Punkt ist etwas hanebüchen: Ich berichte tagesaktuell auf Instagram, Facebook und neuerdings auf WhatsApp und habe zusätzlich ein eigenes Videomagazin auf YouTube. Ihr bezieht viele Eurer Infos zum Verein über mich – also was bin ich, wenn nicht präsent in der tagesaktuellen regionalen Berichterstattung, die viele Fans beziehen.

Der dritte Punkt stimmt: Ich lebe und arbeite in Hamburg, sogar hauptberuflich als Journalist. Nach meinem Wissensstand war bislang aber ein hauptsächlicher Lebensmittelpunkt außerhalb des Saarlandes weder ein Problem für eine Tätigkeit auf der FCS-Geschäftsstelle noch für das Amt des Präsidenten.

Ganz deutlich werden zwei Sätze von Peter Müller, die ich zitiere:

„In Ihrem Fall besteht keine durch das Presserecht begründete Pflicht zur Kooperation. Auf der anderen Seite sehe ich aber die Verantwortung, tendenziös negative Verlautbarungen über den FCS zu vermeiden.“

Sprich: Peter Müller gibt hier offen zu, dass er es als seinen Job sieht, negative Berichterstattung über den Verein zu vermeiden. Dazu darf ich anmerken: Er macht seinen Job nicht wirklich gut, siehe dieses Video.

Ja, ich schreibe den Verein schlecht. Dann, wenn er etwa die Intransparenz wählt und seinen Mitgliedern und Fans Vorgänge wie den Proficampus verheimlicht. Oder verdiente Spieler nicht mit Anstand behandelt. Ich schreibe über sowas, weil ich mir einen 1. FC Saarbrücken wünsche, der es besser macht. Denn die Anhänger des FCS haben Besseres verdient als das.

Ich schreibe den FCS auch gut. Wenn er sportlich die Fans begeistert, wenn er abseits des Platzes positive Werte vertritt und einfach nicht nur ein Verein von vielen in Deutschland ist, sondern DER Verein. Deshalb habe ich auch zwei Bücher über den Verein geschrieben, er ist ein Teil von mir und wir alle sind Teil von ihm.

Ich möchte einen vielfältigen FCS. Ich möchte über Tore jubeln, aber auch gleichzeitig meinen Verein als gelernter Journalist entsprechend kritisch begleiten. Diese Freiheit verängstigt anscheinend Peter Müller, weshalb er meinen Zugang zum 1. FC ëSaarbrücken und seinen Spielern begrenzt. Es ist schade, dass die Angst einer Person einen Verein derart kontrolliert. Er hält mich für jemanden, der dem Verein schaden will, dabei ist er derjenige, der so großen Schaden anrichtet, wie kaum ein zweiter. Man frage nur andere Journalisten, die über den Verein berichten.

Es ist unausweichlich, dass ein Verein, der aus Angst vor Kritik seine Kritiker zu Feinden erklärt, in seiner Entwicklung stehen bleibt und langfristig auch verlernt, aus eigenen Fehlern zu lernen. Ich werde aber, egal was kommt, den FCS weiter begleiten. Denn Leute wie Müller waren nie der Verein, sind nicht der Verein und dürfen nie der Verein werden.

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Proficampus, Sportfeld und Pitino: Weiter offene Fragen

Screenshot: FCS-TV

Es ist eine erste Annäherung an die von Mitgliedern und Fans geforderte Transparenz: Auf einer Pressekonferenz hat sich das neu bestellte Präsidium des 1. FC Saarbrücken erstmals zur Berichterstattung um den Proficampus geäußert, in der jüngsten Folge des Studio Blauschwarz gibt der neue Vizepräsident Salvo Pitino Einblick in seine Ambitionen und darüber, wie er die Diskussion um seine Person bewertet.

Vorab: Wer zu diesen Themen noch einen Überblick braucht, kann sich zunächst mein Video ansehen.

Jedoch lassen die Äußerungen des Präsidiums weiter entscheidende Fragen ungeklärt, zentrale Kritikpunkte werden gar nicht oder nur teilweise entkräftet.

Proficampus: Der FCS ist nun doch Akteur

Die Pressekonferenz im Hotel des Hauptsponsors räumte einen Mythos aus der Welt, den schon Recherchen verschiedener Medien als wenig glaubhaft erschienen ließ: dass der 1. FC Saarbrücken, wie von Pressesprecher Peter Müller im Gespräch mit SaarNews behauptet, „kein Akteur“ in Sachen Proficampus gewesen sei. Präsident Hartmut Ostermann gab zu, dass es „kein Alleingang von Herrn Pitino“ gewesen sei, sondern der „Zustimmung des Präsidiums“ bedurfte.

In einem anderen Punkt brachte die Pressekonferenz dafür keine Klarheit: In welcher Form der 1. FC Saarbrücken nun seine Unterstützung für das Bauvorhaben in der Galgendell signalisiert hat. Ostermann sagt, dass er „ausdrücklich zweimal bestätigt habe, dass der FCS dahinter steht“, verbunden aber mit einer Einschränkung – dass die Stadt die Genehmigung für den Proficampus erteilen soll.

Stadt: Keine Reaktion vom FCS

Oberbürgermeister Uwe Conradt (CDU) soll laut Ostermann bei dem gemeinsamen Ortstermin in der Galgendell am 10. September 2021 dem Bauvorhaben wohlwollend gegenüber gestanden haben. Aus Sicht der Stadt hat man bei dem Termin aber vor allem eines vereinbart: Dass der Investor, also die Maxi Sports GmbH und Salvo Pitino, und der Verein eine verbindliche Vereinbarung vorlegen sollten, damit das Bauverfahren eingeleitet werden sollte – ein Verfahren, bei dem dann auch der Saarbrücker Stadtrat seine Zustimmung erteilen müsste, sowie Lärm- und Naturschutz und Anwohnerbelange berücksichtigt werden müssten. Daran erinnerte die Stadt die Maxi Sports GmbH und Salvo Pitino am 4. Oktober 2021 mit einem Schreiben – laut Stadtverwaltung wurde das nicht beantwortet. 

Laut Stadt gab es einen weiteren Moment, in dem der 1. FC Saarbrücken hätte handeln können: Am 13. Oktober 2022 waren Ostermann und Ex-Vizepräsident Klaus Meiser im Saarbrücker Rathaus und wurden laut Stadt sehr wohl daran erinnert, dass es eine Vereinbarung mit der Maxi Sports GmbH brauche. Auch darauf scheint wohl keine Reaktion erfolgt zu sein.

Widersprüchliche Aussagen zu abgelehnter Anfrage

Interessant ist hierbei ein noch größerer Widerspruch in den Aussagen von Verein und Stadt, der die gescheiterte Anfrage der Maxi Sports zur Umgestaltung städtischer Flächen betrifft. Die Ablehnung teilte das Liegenschaftsamt der Maxi Sports im Juni 2022 mit. Laut Stadtverwaltung wurde dies auch Ostermann und Meiser noch von Uwe Conradt selbst beim Termin im Oktober 2022 mitgeteilt. 

Ostermann selbst sagte am 28. Februar 2023 in der Pressekonferenz hierzu: „Das wurde aus für uns nicht nachvollziehbaren Gründen dann irgendwann im Juni letzten Jahres abgelehnt. Irgendwo ist da irgendwas kommunikativ fehlgelaufen, jedenfalls, wir wurden jetzt erst informiert, dass das von der Stadt nicht zur Verfügung gestellt werden soll oder kann.“ Auf jeden Fall ist etwas schief gelaufen, denn unterschiedlicher können die Versionen kaum ausfallen. Entweder sagt eine Seite die Unwahrheit oder beim FCS wurde nicht richtig zugehört.

Wer will das Sportfeld?

Das FC-Sportfeld

Noch größer sind die Widersprüche beim FC-Sportfeld. Die auf dem Rodenhof gelegene Heimat des FCS ist in die Jahre gekommen und wurde vor allem von Pressesprecher Peter Müller als nicht mehr zeitgemäß benannt. Nach dem Sinne: Die bisherigen Möglichkeiten erschweren eine Professionalisierung des Vereins.

Auf der Pressekonferenz vom 28. Februar behauptete Präsident Ostermann nun, der Verein bemühe sich „einem Jahrzehnt“ um ein Erbbaurecht für das FC-Sportfeld – also die Übernahme des Geländes gegen einen Erbbauzins an die Stadt. Bislang ist der FCS dort Mieter. Tatsächlich war die Übernahme des Sportfelds eine Forderung des 10-Punkte-Plans von 27. September 2017, in dem der Verein von der Stadt Saarbrücken ein zügigeres Handeln in Sachen Stadionneubau forderte.

Laut Stadtverwaltung habe es aber tatsächlich seit Januar 2018 diverse Angebote der Stadt an den Verein gegeben, das Sportfeld im Rahmen eines Erbpachtvertrags zu übernehmen. „Das ist auch in unserem Interesse“, sagte Baudezernent Patrick Berberich in einer Mitteilung vom 28. Februar 2023. Tatsächlich scheint das Interesse des Vereins jedoch fraglich, denn laut Stadt blieben mehrere Schreiben an den FCS unbeantwortet.

Maxi Sports sorgt für Diskussion

Die Maxi Sports GmbH, die sich laut Salvo Pitino rein „um Vermietung und Verwaltung von Immobilien“ kümmert, ist die Eigentümerin des künftigen Proficampus. Der neue Vizepräsident ist laut eigenen Angaben Angestellter der GmbH, wie er im Podcast „Studio blauschwarz“ mitteilte. Hauptgesellschafterin und Geschäftsführerin der 2010 gegründeten Firma ist seine Schwester Alexandra Pitino. „Ich konnte es damals nicht machen, es ist ja bekannt, dass ich auch damals ein Problem mit der Justiz bekommen hatte“, erklärt Pitino im Podcast und spielt auf seine eigene Verurteilung wegen eines Falschgelddeliktes an.

Nicht wenige Diskussionen drehten sich um die Möglichkeit, dass der FCS auf dem neuen Proficampus zum Mieter der Maxi Sports werden könnte – denn Alexandra Pitino ist Mitglied der AfD und arbeitet für die von Josef Dörr (geht gegen seinen Ausschluss aus der AfD an) geführte AfD-Fraktion im saarländischen Landtag. Angesichts der aktuellen FCS-Kampagne „Blau-Schwarz ist Vielfalt“, bei der ein weltoffener Verein, der sich den antirassistischen und antidiskriminierenden Grundsätzen der Vereinssatzung verpflichtet sieht, wäre das also nicht nur ein Schlag gegen das Engagement vieler Fans, sondern auch die eigenen Vereinsziele. Aufsichtsratschef Aron Zimmer verteidigte Pitino bereits gegen Vorwürfe, erklärte aber auch gegenüber dem SR, dass er persönlich einem Mietvertrag mit einer AfD-Politikerin nicht zustimmen würde. Denn: Laut Satzung muss auch der Aufsichtsrat Mietverträgen des Vereins zustimmen.

Salvo Pitino distanziert sich von AfD

Im „Studio blauschwarz“ versuchte Salvo Pitino die Rolle seiner Schwester einzuordnen, leistete sich aber eine inhaltliche Ungenauigkeit: „Sie kennt den Josef Dörr, ich glaube jetzt, gefühlt 20 Jahre. Das war noch in der Zeit als er Landtagsabgeordneter bei den Grünen war.“ Dörr, früher in der CDU und von 1984 bis 2012 Mitglied der Grünen, sitzt allerdings erst seit 2017 im saarländischen Landtag. Damals war er bereits Mitglied der AfD. 

Salvo Pitino stellt im Podcast seine Ansichten als weltoffen dar und sagt: „Es gibt keine politischen Gemeinsamkeiten zwischen mir und meiner Schwester, weil ich andere Werte vertrete. Ich vertrete nicht die Werte der AfD“, und ergänzt: „Nazis gehören auf keinen Fall in ein Fußballstadion.“ Auch Salvo Pitino, Angestellter der Maxi Sports, betonte im Podcast, dass kein Vertrag mit der Firma seiner Schwester abgeschlossen werde.

Fazit: Es gehen noch mehr Transparenz und bessere Kommunikation

Sowohl Präsident Hartmut Ostermann als auch sein neuer Vize Salvo Pitino dürften erkannt haben, dass die gewählte Strategie des Abwartens nicht aufgegangen ist. Peter Müllers Vorstoß im Interview mit SaarNews wurde als Alleingang abgetan, das konnte weder die Dynamik der Diskussion noch den Drang von Presse und Fans nach Antworten aufhalten.

Gelitten hat die Glaubwürdigkeit des Präsidiums, das schon über anderthalb Jahre von Proficampus wusste, aber dies nun erst zugibt. Es mag sein, dass viele im Verein davon gewusst haben, Profis in der Soccerhalle trainierten, sogar ein Fantreffen in der Galgendell stattfand, aber statt frühzeitig transparent Öffentlichkeit zu schaffen und damit Fans, Mitglieder und vielleicht sogar die Stadt von eigenen Vorhaben zu überzeugen, wartete man sehr lange. Vielleicht zu lange. Vielleicht wiegt es das Präsidium in Sicherheit, dass die Stadtverwaltung bei den Fans aufgrund des Stadionumbaus selbst nicht das höchste Ansehen genießt. Nur: Ohne die Zustimmung der Stadt ist ein Proficampus nicht vorstellbar.

Im Podcast „Studio blauschwarz“ gab Salvo Pitino an, sich „wie eine Sau durchs Dorf“ getrieben gefühlt zu haben und wünschte sich auch für sich weniger Diskriminierung – dabei verwechselt er hier das Ziel des Vereins von Antirassismus mit berechtigten, kritischen Fragen von Vereinsmitgliedern, denen er sich erst spät stellte. Möglicherweise hat er unterschätzt, mit welcher Öffentlichkeit das Amt beim mitgliederstärksten Fußballverein des Saarlandes einhergeht. Nur: Geführte Touren über den Proficampus werden auch für ihn nicht ersetzen, sich auch kritischen Fragen stellen zu müssen.

Kritischen Fragen muss sich auch Hartmut Ostermann stellen: Warum gab es nicht die von der Stadt geforderte Vereinbarung mit der Maxi Sports? Warum stellte man das Projekt Proficampus nicht bereits früher – bestenfalls sogar im Rahmen einer Mitgliederversammlung – den Mitgliedern vor? Und wie erklärt er sich die Aussagen der Stadt zur Erbpacht? Ohne Antworten kommt der Verein seiner Professionalisierung vermutlich nicht näher.

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FCSBlog Stadionvlog: Osnabrück

Eindrücke vom Spiel in Osnabrück

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Testspieleindrücke und Besuch im ultimativen FCS-Fanmuseum

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Fazit 2021/2022

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Interview mit Boné Uaferro

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Explosiv auf dem Platz, privat ruhig und ausgeglichen: Robin Scheu, Neuzugang beim 1. FC Saarbrücken, über seinen Start, Verletzungsprobleme und Mitspieler.

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