Das fehlende Puzzleteil

Sven Sökler (Foto: Andreas Schlichter)

Sven Sökler (Foto: Andreas Schlichter)

Was sich schon seit Wochen als Gerücht hartnäckig hielt, ist nun Realität. Sven Sökler kehrt nach einer Saison beim 1. FC Heidenheim zurück zum 1. FC Saarbrücken. Für den 29-jährigen Mittelfeldspieler ist der Schritt vom letztjährigen Drittligameister zum letztjährigen Drittligaletzten ein Schritt zurück – für die Blau-Schwarzen könnte Sökler aber das fehlende Puzzleteil in Fuat Kilics Mannschaft werden. Aber nur dann, wenn der Trainer seine eigene Spielweise korrigiert.

Sökler kam 2011 aus Darmstadt zum FCS und sollte im zentralen Mittelfeld die Lücke schließen, die sich nach dem Abgang von Nico Zimmermann zur Braunschweiger Eintracht auftat. Der Spielmacher, der auch bisweilen auf die Flügel rückte, kam im ersten Jahr bei 33 Einsätzen zu fünf Toren und sechs Vorlagen. Im zweiten Jahr waren es in 36 Spielen erneut fünf Tore, aber schon 15 Vorlagen – kein Wunder, dass dies Begehrlichkeiten bei anderen Vereinen weckte, da sich Söklers FCS insgesamt mit wenig Ruhm bekleckerte und eine eher enttäuschende Saison spielte. Sökler wechselte, aus dem Umfeld des Vereins ist zu hören, dass er auch gerne geblieben wäre, nach Heidenheim. In deren Aufstiegssaison erzielte Sökler drei Treffer zu Saisonbeginn, verlor dann aber seinen Stammplatz relativ schnell und war in der Rückrunde sogar nicht bei jedem Spiel im Kader. Eine Liga höher haben die Heidenheimer nun keine Verwendung mehr für den Mittelfeldmann.

Für den FCS bietet sich nun die Chance, eine Leerstelle auf dem Platz zu füllen. Kilics 4-1-4-1, das mit der Verletzung von Felix Luz zur Standardformation werden könnte, erfüllte zu selten die Erwartungen. Hatte sich der Gegner auf das hohe Pressing der Blau-Schwarzen eingestellt, mündete dies oft in hohe, weite Bälle und kleine Einzelaktionen. Jan Fießer, Lukas Kiefer, Christian Sauter und André Mandt sind nicht schlechte Vertreter ihrer Zunft, aber weniger Spielgestalter, denn defensive Absicherer. Sökler kann das FCS-Spiel um diese Facette bereichern.

Dazu muss aber auch Fuat Kilic bereit sein, sein Spiel zu ändern und im Zweifel den Platz des zweiten Sechsers neben Kapitän Fießer für Sökler freizuhalten. Sonst wird das Spiel des FCS weiter eingeengt bleiben. Dass Sökler auf die Flügel ausweicht, scheint weniger in Frage zu kommen, da hier der FCS gut besetzt ist. Eine andere Frage ist hingegen, ob der Rückkehrer selbst in die Fußstapfen von anderen ehemaligen FCS-Spielern tritt, die erfolgreich die Rolle rückwärts geschafft haben. Die Mehrzahl wurde beim zweiten Auftritt in Saarbrücken den hohen Erwartungen nicht gerecht und fiel tief – die Fallhöhe ist auch bei Sökler nicht gering.

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