Aktuell geschehen einige Vorgänge beim 1. FC Saarbrücken. 263 Mitglieder haben einen Antrag unterzeichnet, der eine außerordentliche Mitgliederversammlung zur Abberufung des Aufsichtsrats vorsieht. Eine Neuwahl des Gremiums wollte auch Präsident Hartmut Ostermann. Wobei sich darüber streiten lässt, ob Sinn und Zweck dieser Ankündigung von Ostermanns Seite nur die Neuwahl des Gremiums nach der „Pinigate“-Affäre war oder eben die von vielen Mitgliedern vermutete Ausgliederung der Profiabteilung. Nun haben die Pläne von 263 Mitgliedern dafür gesorgt, dass die Mitgliederversammlung Ende Juni 2015 vom Tisch ist – das Präsidium wolle Rechtssicherheit.
Nun wurde es aber besonders verworren. Weil beim Abgleich der Unterschriften der Antragsunterzeichner herauskam, dass die beiden Aufsichtsräte Claude Burgard und Horst Hinschberger auf der Liste stehen, hat Michael Arnold die Brocken hingeschmissen. „Auch wenn es mich bei den Herren Burgard und Hinschberger nicht wirklich überrascht, ist das an Niederträchtigkeit kaum zu überbieten. Mir ist es nicht mehr möglich mich mit beiden Herren an einen Tisch zu setzen.“ Rumms, das sitzt. Das Gremium war schon lange kein einheitliches mehr. Dabei ist auch Arnolds Stil im Amt weit hinter den eigenen Ansprüchen geblieben, fand seine angekündigte Aufklärung des „Pinigate“-Vorfalls kaum statt.
Nun ist der 1. FC Saarbrücken e. V. ein Nicht-Verein, dessen Mitglieder in eine Ohne-Ostermann-gehen-die-Lichter-aus-Fraktion und eine Mit-Ostermann-versinken-wir-noch-weiter-im-Nichts-Fraktion gespalten sind. Ich persönlich habe in diesem Blog bereits mehrfach den Standpunkt vertreten, dass es der Anspruch eines Vereins sein muss, alle Mitglieder – so unterschiedlich die Ansichten sein mögen – für eine gemeinsame Sache unter ein Dach zu bringen. Entsprechend überraschen mich die aktuellen Vorgänge nicht.
Statt einer neuen Analyse gibt es hier also die Fragen, die mich interessieren – da die gesamte Situation zu unübersichtlich ist:
- Ist Horst Hinschberger in der Opposition zu Ostermann oder hält er ihm die Treue? Einerseits unterstützt er den Antrag aus der Virage Est, andererseits sagt er, er könne sich vorstellen weiter mit ihm zu arbeiten – was die meisten Antragsunterzeichner wohl ablehnen.
- Wenn Hartmut Ostermann mehrfach sagt, es werde Aufklärung geben, es werden die Mitglieder zur Ausgliederung befragt, und, und, und: Warum klappt weder die Kommunikation mit dem eigenen Aufsichtsrat, noch die mit den Mitgliedern? Warum musste man auf Teufel komm raus die Geschichte um Milan Sasic bis zur Eskalation in die Länge ziehen?
- Herr Ostermann, werden Sie nun ohne Befragung der Mitglieder ausgliedern? Oder werden sie sich ganz zurückziehen?
- Liebe Opposition, Ihr müsst Euch zwar nicht in die Karten schauen lassen, welche Sponsoren Ihr präsentieren wollt, aber diese Fragen: Habt Ihr genug Gelder beisammen, um sowohl den Spielbetrieb der ersten Mannschaft auf Regionalliganiveau, als auch den der Jugendabteilung, der Frauen- und der Mädchenabteilung zu sichern? Habt Ihr im Zweifel genug Geld, um die Marketingrechte des Vereins zu erwerben?
Diese Fragen muss niemand mir beantworten. Es reicht, wenn sie allen Mitgliedern kommuniziert wird. Am besten wäre aber, wenn beide Fraktionen doch noch einmal den Versuch starten, miteinander zu reden. Nicht über Pöstchen, gefallene Ehrenmänner und übersteigerte Egos, sondern den Verein.
Hi Kollege,
der Kommentar gefällt mir richtig gut. Es sollte jeder Objektivität walten lassen. Sollte die Opposition ein Konzept haben, darf man mit der Kommunikation nicht bis zur MGV warten.
Lassen wir uns also Überraschen welche Kaninchen hier noch aus dem Hut gezaubert werden … oder auch nicht.
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Sehr guter und sachlicher Bericht. Die Fragen zur Opposition stelle ich mir auch. Ich befürchte aber, dass diese über kein vernünftiges Konzept verfügt. Und wenn doch, lasse ich mich gerne eines besseren belehren. Dann sollte Herr Hinschberger allerdings mal ganz klar Stellung beziehen, wie genau es ohne Hartmut Ostermann weiter gehen soll
Tendenziell ist das Konzept dann aber auch von Hartmut Ostermann vorzulegen. Darunter zu verstehen ist vor allem die frage, mit welcher Rechtsform der FCS am Profispielbetrieb teilnehmen soll. Die jährliche Verlängerung von Verträgen in letzter Minute ist zwar schön und gut, baut aber auch nicht unbedingt Vertrauen auf.
hier wird scheinbar von den „beiden Seiten“ nur versucht, die eigenen Ansichten und Konzepte durchzusetzen. Deshalb werden beide scheitern….. ! Wenn es den Beteiligten um die Zukunft des FCS ginge, und sie die Eitelkeiten zumindest vorübergehend außer Acht lassen könnten, dann müssten sich BEIDE SEITEN an einen Tisch setzen, und einen GEMEINSAMEN NENNER suchen, … aber das wird scheinbar komplett ausgeschlossen, und man baut auf eine Versammlung, die sich dann FÜR EINE SEITE, und GEGEN DIE ANDERE SEITE entscheiden soll…. !! Das Wort GEMEINSAM ist sowohl in den Gremien, wie auch bei den Fans und Unterstützern nur noch Makulatur
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