
Alter und neuer Vize (Foto: Andreas Schlichter)
Wir haben einen neuen Vize: Sebastian Pini macht es und wurde vom Aufsichtsrat einstimmig als drittes Präsidiumsmitglied neben Hartmut Ostermann und Dieter Weller bestätigt. Aus meiner Sicht passt die Besetzung zunächst einmal nicht ganz: Unter Ebertz war das Amt, mal mehr, mal weniger, klar definiert und auf den „sportlichen Bereich“ bezogen. Mit diesem hatte der bisherige zweite Geschäftsführer, zustäntig für den Bereich Marketing, wenig zu tun. Ist der Bereich Marketing so unwichtig, dass der Bereichsleiter noch nebenbei Vize im Präsidium sein kann? Oder zeigt das vielleicht, dass der Verein sich im Bereich neu aufstellen will, weil das Marketing eben zuletzt doch stagnierte – eine Entscheidung, die ich übrigens begrüßen würde.
Der unbeliebte Posten
So viel zur Kritik, die aber bislang vor allem nur eines sein kann: Eine vorläufige Kritik an der Besetzung. Noch hat Pini keine Amtshandlung als Vizepräsident getätigt, noch hat er keine Entscheidungen treffen können, die seine angekündigte strukturelle und infrastrukturelle Neuausrichtung des Vereins betreffen. Ergo ist jedes Urteil über die Arbeit von Pini in der neuen Position müßig. Zudem muss die Frage gestellt sein, wer sonst hätte machen sollen? Es ist nicht so, als hätten es für die Ebertz-Nachfolge die Kandidaten Schlange gestanden.
Die Chance in der neuen Position Dinge zu bewegen, hat er jetzt. Dass etwa Milan Sasic als Trainer versagt hat, weiß jeder, der ein Spiel unter ihm im Ludwigspark gesehen hat. Sollte er allerdings – wie bereits des Öfteren gemunkelt – als Sponsormitarbeiter an der Zusammenstellung des diesjährigen mitgewirkt haben, so wäre ihm das durchaus gelungen. Auch wenn die Art und Weise, wie der Verein mit dieser Personalie umgegangen ist, eher peinlich war.
Enttäuschung macht blind
Nun aber zu der Kritik an den beiden „Fanvertretern“ im Aufsichtsrat, Claude Burgard und Florian Kern, dessen Kandidatur ich vergangenes Jahr unterstützt habe. Beiden wurde gestern Abend auf verschiedenen Online-Plattformen vorgeworfen, die Fans verraten zu haben – das gehörte dann noch zu der harmloseren Wortwahl. Mit der Kritik haben beide sicher gerechnet. Es stellt sich nur die Frage: Ist es denn auch wirklich Kritik?
Ich persönlich bezweifle das in einigen Fällen. Abgesehen davon, dass selbst bei einem sechsköpfigen Gremium zwei Stimmen keine Mehrheit bilden, ergießt sich hier der Schwall enttäuschter, weil erhöhter Erwartungen. Erhöht sind diese Erwartungen, weil sie sich anscheinend eine Radikal-Opposition von Kern und Burgard erhofft haben und nun eine Entscheidung für einen Victor’s-Mann als Ostermann-Hörigkeit fehlinterpretieren. Dass die Radikal-Opposition eben bei wichtigen Projekten wie einer Fan- und Förderabteilung eben nicht hilfreich sein kann, erschließt sich von selbst. Bei anderen scheint zudem die latente Lust vorhanden zu sein, Burgard und Kern in der Öffentlichkeit Scheitern zu sehen, zumindest wird nicht zum ersten Mal von vielen genüßlich ein vermeintlicher Fehler ausgeschlachtet. Ob sich die Schreiber bewusst sind, dass ihre Beiträge eine größere Nähe zum hässlichen Online-Kommentarspalten-Mob aufweisen, denn zu einer differenzierten Betrachtung?
Auch die Fans brauchen eine neue Vereinskultur
Besonders enttäuschend fand ich persönlich, dass Leute, die auch persönlich die Gelegenheit haben, ganz unkompliziert Florian Kern anzusprechen, lieber den öffentlichen Schuldzuweisungen gefolgt sind, statt sich persönlich bei diesem Aufsichtsrat zu erkundigen. Wer an sich selbst den Anspruch eines glaubwürdigen Unterstützers haben will, übt Kritik im eigenen Lager vor allem intern (ich verweise gerne auf meinen Beitrag vom Sommer, für den ich von einigen Leuten Beifall bekommen habe, die gestern laut „Verrat“ in die Tastatur hämmerten). Die Fans berauben sich selbst jeder glaubwürdigen Stimme im Verein, wenn sie nach jeder Entscheidung blind auf vermeintlich Schuldige einhauen.
Sehr vernünftige Sicht der Dinge. Ist für mich auch vollkommen nachvollziehbar, dass innere Diskussionen des AR nicht nach außen getragen werden. Transparenz heißt eben seine eigene Ideen zu diskutierten und das macht Florian. Und nicht alles ausplaudern. Das nenn ich integer und loyal.
Mal ein kritisches Wort zu der „Fan“-Seite:
Leider geht es auf lupa.de schon seit einiger Zeit so selbstgerecht und arrogant zu, dass es mehr schadet als nützt. Meiner Meinung nach bewusst durch Bernhard gesteuert, der dort unverhohlen den Shitstorm schürt und eine gute Sache vor die Hunde gehen lässt.
Carsten, lass dich nicht unterkriegen. Kritik darf niemals Selbstzweck werden. Weiter so.
Deine Meinung in Ehren, aber was und wie soll Bernhard da steuern? Wie schürt er denn?
Beispiel:
„Nr. 441320 | Bernhard 12-11-14 | 20:38
@Fusch: Warte gespannt auf das Statement von bobbes und limo. Momentan muss man leider ernsthaft festhalten, dass beide (wenn sie Pini gewählt haben oder meinetwegen sich auch enthalten haben) die schlechtere Wahl gegenüber z.B. Mariotto gewesen sind (wenn dieser denn kandidiert hätte). Und das meine ich jetzt wirklich ernsthaft. Traurig, aber wahr!
Die von Saarland-Bergauf geäußerte Theorie mit dem VIP-Zelt erscheint mir inzwischen gar nicht mehr so abwegig.
– Quälix beim Forum / Victors
– bobbes wählt Pini
Welchen Coup landet HO als nächstes? electrolutz bei ProSeniore?“
Das geht meiner Meinung nach über ein Kommentieren der Situation hinaus. Es ist ok, wenn der Seitenbetreiber Stellung bezieht (das mache ich auch). Aber wer mit Unterstellungen arbeitet und Vermutungen als Fakten hinstellt, solange sie unwidersprochen bleiben, zündelt. Ob bewusst oder unbewusst.
z.B. wie der Quick Poll (oder sollte ich Proll sagen?) formuliert ist oder auch seine Beiträge. Das sind so seine Spielchen. Eigentlich kannst Du ja mal selbst nachlesen? Aber als kleine Hilfe:
Nr. 441472 | Bernhard
13-11-14 | 15:30
@Chris: Die AR-Sitzung war meines Wissens nach bereits am Samstag um 11 Uhr. Bobbes wollte sich danach im Stadion zu den Ergebnissen partout nicht äußern. Inzwischen verstehe ich auch warum. Wäre mir auch peinlich gewesen. Neben der Wahl hat Weller den AR auch über die finanzielle Lage des FCS unterrichtet.
Laut Aussage eines anderen Teilnehmers bemüht man sich bei solchen Sitzungen immer um einen schnellen Ablauf, um nachher noch einen trinken zu können. Alleh hopp!
Ich weiß auch genau, wie es bei ihm anfing bergab zu gehen. Er wollte cool und witzig sein und verwechselt mittlerweile Ironie mit Häme, passiert Amateuren öfters. Schade.
Danke für den Kommentar und ja: Ich verstehe auch nicht, warum Bernhard als Webmaster leider mitten im Mob mitmacht und anstachelt. Was sich wie ein Mob verhält, darf auch so genannt werden.