Was wurde diese Woche geredet, diskutiert, spekuliert oder sich einfach geärgert. Über die Frage, wie es weitergehen würde, nachdem Jugendförderer Daniel Hager angekündigt hatte, sein Sponsoring einzustellen. Vor allem aber, wie sich diese Situation auf die beiden Aufstiegsspiele am Samstag auswirken würde. Ob nun die Spieler mental angeschlagen darauf reagieren würden, ob die Existenz von zwei bis drei unterschiedlichen Fraktionen im Verein zu allgemeiner Verunsicherung führen würde. Die Realität erwies sich dann vor allem als eines: Vollkommen losgelöst von den Erwartungen, die das Internet über zwei Tage verbreitete.
Stattdessen vielleicht eher ein verwirrendes Bild zum Spiel der U17 des 1. FC Saarbrücken gegen die des SV Wehen-Wiesbaden: Blocktrennung nun auch bei Jugendspielen, Virage Estler und D-Blockler nebeneinander, manchmal miteinander aber doch eben irgendwie auch offensichtlich nicht beieinander – sinnbildlich für diesen nicht immer einfachen Verein. Auf dem Platz stimmte es an diesem Tag aber: Mit einem schön rausgespielten 1:0 von Schneider und einem „Latte-Unterkante-Hinter-der-Linie-Auftitscher“ von Rossfeld drehte die Mannschaft von Jörg Schampel die Partie und machte den ersten Aufstieg des Tages klar. Beim zweiten Aufstieg verlief es dann dramatischer: In einer von Platzverweisen und vergebenen Großchancen geprägten Partie setzte Bokumabi den Schlusspunkt. 3:2 nach Elfmeterschießen.
Doch was neben dem ersten Doppelaufstieg der A- und B-Jugend in die Bundesliga überhaupt faszinierte, war die Atmosphäre, in der sich der Verein wiederfand: Keine Feindseligkeit gegen durchaus anwesende Entscheider aus Aufsichtsrat oder Präsidium, kein wildes Diskutieren, Beschimpfen unterstellen. Begeisterung und zwar angebrachte Begeisterung für zwei außerordentlich gute Mannschaften überwog, für die selbst ehemalige Spieler wie Mike Frantz oder Florian Ballas oder halt auch Ex-Trainer Dieter Ferner die moralische Unterstützung von der Tribüne darstellten. Und dann hat die FCS-Jugend noch einen Robin Scheid, der im Zweifel auch den Part der Unterhaltung alleine übernehmen kann.
Politik wurde – der Verein ist ja einer der ständigen Widersprüche – auch am Rande sicher gemacht, stellte sich aber nicht zu sehr in den Vordergrund. Auch das ist der FCS und am besten funktioniert er mit etwas Erfolg und dem puren Fußball, den das Sportfeld vielleicht noch eher als der Ludwigspark zu bieten vermag.